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Freunde und Familie in Krisen: wie unser Netzwerk uns unterstützen kann

  • Autorenbild: Nastja Derenko
    Nastja Derenko
  • 21. Nov. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Manchmal ist der feste Boden unter den Füßen noch ganz schön weit weg. Und zum Glück gibt es einiges, was wir in Krisen und belastenden Lebenssituationen tun können, damit es uns wieder besser geht. Neben Therapien, Selbsthilfegruppen, Coaching und Selbstfürsorge ist eine wichtige Säule dafür unser eigenes Netzwerk – unsere FreundInnen und Familie.


Dabei ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass du hier auch schon negative Erfahrungen gesammelt hast: Manche Menschen um uns herum wissen nicht, wie sie mit unseren Gefühlen und Belastungen umgehen sollen. Vielleicht ziehen sie sich zurück, meiden uns oder geben ungefragt unangebrachte Ratschläge.


Und sicherlich fallen dir auch andere Menschen in deinem Umfeld ein: Menschen, die Wärme und Verständnis ausstrahlen, für dich da sein wollen. Es kann eine Umarmung oder ein offenes Ohr sein, eine warme Suppe oder die 5. Einladung zu einem Waldspaziergang, selbst wenn wir uns wochenlang nicht in der Lage sehen, zurückzuschreiben.


Isabel Bogdan’s Sinnbild mit den Apfelstückchen könnte nicht besser passen. Die Hauptdarstellerin in ihrem Buch „Laufen“ kämpft sich nach einem schweren Verlust zurück ins eigene Leben. Ein Meilenstein für diesen Kampf ist ihre Teilnahme am 10-km Lauf an der Hamburger Alster. Angefeuert von ihren Freunden, war die Frau insbesondere von dieser kleinen völlig unerwarteten Geste gerührt:


„Wie gut es tut etwas Frisches im Mund zu haben, und wie unfassbar großartig das ist, dass ich in der schönsten Stadt der Welt zehn Kilometer um die Alster laufe und Freunde habe, die am Straßenrand stehen und mir Äpfelchen reichen, und das alles nur [Triggerwarnung!] weil du Arsch nicht mehr konntest oder nicht mehr wolltest und dir keine Hilfe geholt hast. Was für eine Scheiße, was für eine Wunderbarkeit, was für eine wahnsinnig liebe Geste, mir Apfelstückchen mitzubringen, ich beiße winzige Häppchen ab […] und es ist nicht zu fassen, wie sehr mich diese Äpfelchen rühren, es ist nicht nur der Schweiß, der mit in die Augen rinnt, ich habe Äpfelchen in der Hand und Freunde am Straßenrand, und die Sonne scheint, und ich renne zehn Kilometer um die Alster.“ (Isabel Bogdan (2019). Laufen (S. 118))


Wenn du auch gerade zu kämpfen hast, vergiss bitte nicht, dass du nicht allein bist. Gib deinem Netzwerk die Chance, dich wirklich zu sehen – um für dich da sein zu können.


Das erfordert Vertrauen und Mut, deine Verletzlichkeit zu zeigen. Und es lohnt sich!🌿


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Du hast ein empathisches und fürsorgliches Netzwerk, jedoch hast du das Gefühl, dass du aktuell mehr Unterstützung bräuchtest? Als Coach begleite ich Menschen in Krisen und schwierigen Lebenssituationen – hin zu einem leichteren Leben, voller Selbstempathie und Mut. Ich freue mich, von dir zu hören!


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